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Blutgruppen Diät

Woher stammt die Blutgruppen Diät?

Der Naturheilkundler Peter J. D'Adamo hat diese Diät erfunden und sie 1996 als Buch unter dem Titel "Eat Right for your Type" in den USA veröffentlicht. Dort fand sie schnell eine große Anhängerschaft. Nicht zuletzt deswegen, weil das Konzept für den Laien zunächst plausibel klingt und auch wissenschaftlich fundiert scheint.

In Deutschland wurde die Blutgruppen-Diät erst Anfang des 21. Jahrhunderts mit Interesse verfolgt, vor allem, weil man hierzulande das Abnehmen in den Fokus rückte. Ursprünglich steht bei der Blutgruppen-Diät jedoch nicht der Gewichtsverlust im Vordergrund, vielmehr will D'Adamo sie als dauerhaftes Ernährungskonzept verstanden wissen. Ernährt sich der Mensch entsprechend seiner Blutgruppe, so hat er auch keine Gewichtsprobleme und bleibt gesund, so D'Adamos Theorie.

Wie funktioniert die Blutgruppen Diät?

Die Diät basiert auf der These, dass die Blutgruppe die körpereigene Chemie bestimmt und dass Menschen verschiedener Blutgruppen Nahrung unterschiedlich verwerten. So teilt der Naturheilkundler D'Adamo Nahrungsmittel in "sehr bekömmlich", "neutral" und "zu meiden" ein – je nach Blutgruppe. Wer auf die für ihn schädlichen Nahrungsmittel verzichtet, der bleibt nicht nur gesund, der nimmt auch automatisch ab, so das Prinzip.
Dass bestimmte Nahrungsmittel bestimmten Blutgruppen schaden, wird mit der Aussage begründet, dass Lektine (das sind Proteine, die fast in jedem Lebensmittel enthalten sind), in die Blutbahn geraten und dort die Blutzellen verklumpen.

Als Basis seiner Ernährungstheorie zieht D'Adamo die menschliche Entwicklung heran. Er geht davon aus, dass die Blutgruppe 0 die älteste Blutgruppe ist – die Blutgruppe der Jäger und Sammler. Menschen mit Blutgruppe 0 sollten daher seiner Meinung nach viel Fleisch essen, weil sie an dessen Verwertung gewöhnt sind. Getreide und Milchprodukte hingegen gilt es bei Blutgruppe 0 zu meiden.

Die Blutgruppe A entstand mit den Ackerbauern, so D'Adamos Theorie. Menschen mit Blutgruppe A sollten deshalb vor allem Gemüse und Getreide verzehren, aber kein Fleisch und keine Milchprodukte zu sich nehmen.
Menschen mit Blutgruppe B, deren Vorfahren Viehhirten aus dem Himalaya waren, sollten reichlich Milchprodukte auf den Speiseplan setzen sowie einige Fleisch- und Gemüsesorten. Jegliches Getreide gilt für Blutgruppe B als schädlich.

Die Blutgruppe AB assoziiert D'Adamo mit dem modernen Menschen. Ihm empfiehlt er eine Ernährung, die hauptsächlich auf Obst und Gemüse basiert und nur wenig Fleisch und Fisch enthält. Vom Verzehr von Milchprodukten und Weizen rät er ab.

Vorteile der Blutgruppen-Diät

Durch die Auseinandersetzung mit der Blutgruppendiät, wird eine intensive Beschäftigung mit der eigenen Ernährung angeregt.

Lebensmittelunverträglichkeiten werden dadurch möglicherweise einfacher erkannt – auch wenn diese nicht unbedingt mit der entsprechenden Blutgruppe übereinstimmen müssen.

Weizen und Milchprodukte zu meiden, kann – unabhängig von der Blutgruppe – tatsächlich für einige Menschen sinnvoll sein, da Laktoseintoleranz und Zöliakie zu den häufigsten Nahrungsmittelunverträglichkeiten gehören.
Auch dass bei der Blutgruppen-Diät viel Obst und Gemüse auf den Tisch kommt, ist als positiv zu bewerten.

Nachteile der Blutgruppen-Diät

Sowohl die Stiftung Warentest als auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) bewerten die Blutgruppen-Diät wenig positiv, da wissenschaftlich nicht fundiert.

Als Beispiel wird unter anderem angeführt, dass D'Adamo Milchprodukte nur für Menschen mit Blutgruppe B empfiehlt. Blutgruppe B ist jedoch die häufigste Blutgruppe in Asien und gerade dort ist die Laktoseintoleranz besonders weit verbreitet.

Dass Lektine in die Blutbahn geraten und dort Schaden anrichten, lässt sich ebenfalls nicht belegen. Vielmehr ist es aus medizinischer Sicht sogar relativ ausgeschlossen, da eine Verklumpung des Blutes den Menschen in kurzer Zeit in einen lebensbedrohlichen Zustand versetzen würde.

Laut D'Adamo sollen mithilfe der Blutgruppendiät nicht nur Diabetes und Magengeschwüre heilbar sein, sondern sich auch der Allgemeinzustand von Krebs- und Aidspatienten verbessern. Dies ließ sich bislang weder belegen noch wissenschaftlich stützen.

Auch die historische Einteilung der Blutgruppen, die D'Adamo vornimmt, ist umstritten.

Von Ernährungswissenschaftlern wird die Blutgruppen-Diät vor allem deshalb kritisiert, weil sie je nach Blutgruppe auf die eine oder andere Art einseitig ist. Teils ist der Eiweißanteil zu hoch, was zu Gicht oder Harnsteinen, langfristig zu Osteoporose führen kann, teils werden zu wenig Kohlenhydrate und Ballaststoffe, teils zu wenig Milchprodukte verzehrt.

Um spezifische Ernährungsdefizite auszugleichen, empfiehlt D'Adamo bestimmte Nahrungsergänzungsmittel, die er in seinem Online-Shop vertreibt.
Gemeinsames Essen gestaltet sich schwierig, sofern es verschiedene Blutgruppen zu berücksichtigen gilt. Die Zutaten für die Gerichte sind zum Teil etwas ausgefallen und nicht in jedem Supermarkt zu haben.

Fazit

Wissenschaftlich steht die Diät auf einem wackeligen Fundament. Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht gilt die Diät als nicht empfehlenswert, da sie einseitig und deshalb auf Dauer ungesund ist.

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