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Glyx-Diät

Woher stammt die Glyx-Diät?

Der Begriff "Glyx" wurde hierzulande Anfang des Jahrhunderts bekannt durch die Buchveröffentlichungen von Prof. Dr. Michael Hamm ("Fit, gesund und schlank mit dem GLYX", 2003) und Marion Grillparzer ("GLYX Diät – Abnehmen mit Glücksgefühl", 2004).
Glyx ist die Abkürzung für glykämischer Index (GI). Dieser wurde ursprünglich im Zusammenhang mit der Ernährung bei Diabetes mellitus eingeführt.
Weitere moderne Diäten wie z.B. die Montignac-Diät und die Logi-Methode beruhen auf der Theorie der Glyx-Diät.

Wie funktioniert die Gylx-Diät?

Die Glyx-Diät basiert auf der Theorie, dass ein hoher Insulinspiegel im Blut den Abbau von Körperfett erschwert. Lebensmittel mit einem hohen glykämischen Index, wie z.B. Weißmehlprodukte oder Süßigkeiten, lassen den Blutzuckerspiegel rasch ansteigen. Doch ebenso rasch fällt der Blutzuckerspiegel auch wieder, was ein erneutes Hungergefühl auslöst.
Wer also abnehmen möchte, der sollte nach den Empfehlungen der Glyx-Diät Lebensmittel mit einem niedrigen glykämischen Index verzehren. Die Menge an Kalorien oder Fett, die dabei aufgenommen wird, ist zweitrangig.
Der höchste Glyx-Wert ist 100 und entspricht dem von Traubenzucker. Lebensmittel mit einem mittleren Glyx-Wert von 55-70 sollte man nur sparsam verzehren. Nahrungsmittel, die einen Glyx-Wert unter 50 haben, werden als positiv bewertet. Zum einfacheren Verständnis und schnellen Überblick gibt es eine Reihe von Tabellen, die die Lebensmittel nach dem Ampelsystem einordnen.

Obst, Gemüse und Vollkornprodukte sind die Basis der Glyx-Diät. Auch Fisch und Fleisch, Eier und Milchprodukte stehen regelmäßig auf dem Speiseplan. Die Zubereitung der Gerichte erfolgt mit pflanzlichen Ölen. Kartoffeln, geschälter Reis, Weißmehlprodukte und Süßigkeiten sind tabu. Zucker sollte sehr sparsam eingesetzt werden, besser ist Honig zum Süßen. Auch Alkohol gilt es zu meiden. Gelegentlich ein Glas trockener Weißwein ist aber erlaubt. Eiweiß wird als Fatburner verstanden und sollte vor allem abends verzehrt werden. Außerdem sollte ausreichend Wasser und Kräutertee getrunken werden.

Als Verfeinerung des glykämischen Index dient die glykämische Last. Dabei wird der glykämische Index multipliziert mit dem Kohlenhydratanteil pro 100 g-Portion.

Zur Glyx-Diät gehört außerdem ein Bewegungsprogramm, um den Stoffwechsel anzukurbeln. Grillparzer empfiehlt vor allem das Trampolinspringen, wohingegen Hamm mehr das Joggen und Schwimmen propagiert.

Vorteile der Glyx-Diät

Die Glyx-Diät ist als langfristige Ernährungsumstellung gedacht und basiert auf einer Fülle gesunder empfehlenswerter Lebensmittel.
Vollkornprodukte, wie sie im Rahmen der Diät verzehrt werden sollen, sättigen gut und enthalten wichtige Nähr- und Ballaststoffe. Durch die Menge an Obst und Gemüse ist auch für eine ausreichende Vitaminzufuhr gesorgt.
Durch den hohen Bekanntheitsgrad dieser Ernährungsform gibt es inzwischen eine Reihe von Büchern und Webseiten, die viele verschiedene Rezepte liefern, sodass für genügend Abwechslung gesorgt ist. Die Gerichte sind schmackhaft und enthalten in der Regel Zutaten, die in jedem Supermarkt zu haben sind. Auch die Zubereitung der Mahlzeiten ist unkompliziert. Die Diät ist alltagstauglich. Glyx-Tabellen lassen Raum zur eigenen Kreativität und man muss sich nicht sklavisch an vorgegebene Rezepte halten. Die Portionen sind nicht zu knapp bemessen, sodass sich ein angenehmes Sättigungsgefühl einstellen kann. Selbst Restaurantbesuche lassen sich im Rahmen einer Glyx-Diät bewerkstelligen.

Die Regeln der Diät sind einfach zu verstehen. Und auch wenn die Glyx-Diät nicht ganz ohne Verbote auskommt, so bleibt noch genug Raum, um lustvoll zu genießen, sodass Heißhungerattacken vermieden werden.
Dass Sport- und Entspannungstipps mitgeliefert werden, ist ebenfalls als positiv zu bewerten.

Nachteile der Glyx Diät

Von wissenschaftlicher Seite wird die Diät kritisch beurteilt. So bemängelt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), dass Übergewicht nicht alleine mit der Reduzierung des glykämischen Index verringert werden könne, auch wie viel Fett und wie viel Gesamtkalorien aufgenommen werden, sei relevant. Von empfehlenswerten Lebensmitteln wie zum Beispiel Kartoffeln würde zu Unrecht abgeraten.

Auch hängt der glykämische Index nicht alleine vom Lebensmittel ab, sondern auch von der Zubereitung und der Kombination mit anderen Lebensmitteln.
Eine Langzeitstudie mit 1255 Personen, die 2006 im "British Journal of Nutrition" veröffentlicht wurde, kam außerdem zu dem Ergebnis, dass es zwischen dem glykämischen Index und dem Blutzuckerspiegel keinen signifikanten Zusammenhang gibt.

Fazit

Grundsätzlich ist die Glyx-Diät eine relativ gesunde Ernährungsform: Sie schränkt die Aufnahme von Zucker und Weißmehlprodukten ein und fördert das Essen von Obst, Gemüse und Vollkornprodukten. Die Glyx-Diät kann insofern ein guter Einstieg in eine bewusstere Ernährung und gesündere Lebensweise sein.

Stiftung Warentest beurteilt die Glyx-Diät als "relativ empfehlenswert", sieht jedoch starke Qualitätsunterschiede zwischen den inzwischen in großer Fülle verfügbaren Ratgebern zum Thema. Die DGE beurteilt die Glyx-Diät als ungeeignet als langfristiges Ernährungskonzept, da die Nährstoffaufnahme nicht ausgewogen genug sei.

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