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Die Pritkin Diät

Woher stammt die Diät?

Die Pritkin-Diät wurde bereits in den fünfziger Jahren des 20.Jahrhunderts von dem amerikanischen Arzt Dr. Nathan Pritkin entwickelt. Sein Ziel war es, mithilfe eines bestimmten Ernährungsprogrammes krank machende Cholesterinablagerungen in den Arterien zu verhindern und den Blutzuckerspiegel zu senken. Unter Einhaltung seiner Diät soll er seinen eigenen Gesamtcholesterinspiegel von 285 mg/dl auf 95 mg/dl gesenkt haben.

In den späten 1970er und frühen 1980er-Jahren war Pritkin ein gefeierter Diät-Guru. Sein Buch "The Pritikin Program for Diet and Exercise" stand 54 Wochen lang auf den amerikanischen Bestsellerlisten und wurde millionenfach verkauft. Der Arzt gründete mehrere Pritikin Longevity Center, wo Diätwillige bis heute Gewicht verlieren können und lernen, wie sie sich gesund ernähren, fettarme Gerichte zubereiten, Sport in den Alltag integrieren und Stress reduzieren.

Nachdem Nathan Pritkin seinen eigenen Gesundheitszustand mit seiner Ernährungsumstellung verbessern konnte, hat sein Sohn Robert Pritkin die Diät weiter verfeinert. In "The New Pritikin Program" und "The Pritkin Principle" setzt Robert Pritkin weiterhin auf extrem fettarme Kost, führt aber zusätzlich den Begriff der Kaloriendichte ein.

Wie funktioniert die Diät?

Pritkin geht davon aus, dass der Mensch evolutionsbedingt dazu neigt, Fettreserven anzulegen und sich möglichst wenig zu bewegen, um nicht unnötig Energie zu verbrauchen. "Fat instinct" nennt Pritkin das. Die Theorie des amerikanischen Arztes, auf der auch sein Ernährungsprinzip beruht, lautet, dass der Mensch, wenn er den Fettkonsum einschränkt und Sport treibt, automatisch gesunde Essgewohnheiten entwickelt.

Im Grunde ist die Pritkin-Diät ein Vorläufer der modernen Low-Fat-Diäten. Während jedoch Low-Fat-Diäten heute täglich bis zu 30 Prozent Fettanteil pro Gesamtkalorienmenge erlauben, sind Pritkins Rezepte wesentlich fettärmer. Der tägliche Fettanteil liegt zwischen 5 und 10 Prozent.

Auf dem Speiseplan stehen sehr viel Gemüse und Obst, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte. Anders als die Glyx-Diät ist die Pritkin-Diät kohlenhydratreich. 80 Prozent der Nahrung besteht aus braunem Reis, Nudeln, Kartoffeln, Vollkornbrot und Hülsenfrüchten. Eiweißreiche Lebensmittel wie Fisch, Fleisch, Butter und Käse werden fast vollständig gemieden. Milchprodukte dürfen zwar verzehrt werden, allerdings nur mit einem Fettanteil von null Prozent. Fett wird dem Körper lediglich in Form von ungesalzenen Nüssen und Samen zugeführt oder – selten – in Form von magerem Fleisch und Fisch. Pritkins Rezepte werden grundsätzlich ohne Öl zubereitet.
Pflanzliche Öle, Zucker, Honig, Salz und Alkohol sollten nur in geringen Mengen verzehrt werden. Ganz vom Speiseplan sind gestrichen: tierisches Fett, Schokolade, Margarine, Wurst, fettes Fleisch, Gebäck, Eigelb und Milchprodukte mit mehr als einem Prozent Fett.

Insgesamt ist die tägliche Kalorienmenge, die in fünf Mahlzeiten eingenommen wird, auf 650 Kalorien beschränkt. Neben dieser sogenannten "maximalen Pritkin-Diät" hat der Arzt seinem Abnehmkonzept später noch eine "normale Pritikin-Diät" hinzugefügt, bei der 1.000 Kalorien täglich erlaubt sind.

Pritkin hält dazu an, die Nahrung gut zu kauen, was nicht nur die Verdauung erleichtert, sondern langfristig auch zu einem gesünderen Esstempo führt.
Die zweite Säule des Abnehmprogramms von Nathan Pritkin ist tägliche Bewegung: Er empfiehlt mindestens 45 Minuten strammes Spaziergengehen pro Tag.

Robert Pritkin fügt der Diät seines Vaters das Prinzip der Kaloriendichte hinzu. Dabei bemisst er die Kalorien pro Pfund Lebensmittel und empfiehlt, sich hauptsächlich von Nahrungsmitteln mit einer geringen Energiedichte zu ernähren, z.B. Obst und Gemüse. Idealerweise sollten die Nahrungsmittel unter 80 Kalorien pro 100 g aufweisen.

Vorteile dieser Diät

Viel Obst und Gemüse sorgen für ausreichend Vitamine, die komplexen Kohlenhydrate und Ballaststoffe für ein längeres Sättigungsgefühl.
Durch die sehr eingeschränkte Kalorienzufuhr und den geringen Fettanteil sind Diäterfolge schnell sichtbar. Pritkin verspricht eine Gewichtsabnahme von bis zu sechs Kilo pro Monat. Auch Herz- und Kreislaufkrankheiten wird mit dieser Ernährung vorgebeugt.

Die Empfehlung von regelmäßiger sportlicher Betätigung trägt zum Abnehmerfolg teil und ist nicht nur während einer Diät zu empfehlen.
Pritkin bietet seine Diät in drei Versionen an: Für Alleinstehende, für Familien und für Feinschmecker, die etwas mehr Geld zur Verfügung haben. Damit steht eine große Auswahl an Rezepten für verschiedene Geschmäcker und Gelegenheiten bereit. Da die Diät nur wenig Fleisch und Fisch vorsieht, sind die meisten Rezepte auch für Vegetarier gut geeignet.

Nachteile dieser Diät

Fett ist ein Geschmacksträger. Dadurch dass Pritkin jede Verwendung von Öl oder Fett vermeidet, sind die Gerichte oft wenig schmackhaft und trocken. Einige Stoffe, wie zum Beispiel die wertvollen Carotinoide in Karotten oder Tomaten können vom Körper in Verbindung mit etwas Fett besser aufgenommen werden. Durch den stark reduzierten Fettanteil und den geringen Eiweißanteil kommt es auf Dauer zu Mangelerscheinungen, die sich in Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten äußern können. Auch Jod und Eisen werden bei dieser Ernährung zu wenig aufgenommen.
Die Umstellung auf nahezu fettfreie Kost fällt schwer. Wer täglich Gerichte essen soll, denen der Geschmack von Öl und Salz fehlt, wird auf Dauer nur schwer durchhalten können. Das gleiche gilt für die geringe Kalorienmenge von 650 Kalorien täglich: Eine derart eingeschränkte Kalorienzufuhr ist nicht zu empfehlen und führt zwangsläufig zu Heißhungerattacken und zum Jo-Jo-Effekt.

Für Menschen, die darauf angewiesen sind, in Kantinen oder Restaurants zu essen, ist diese Diät kaum geeignet.

Wer unter einem Reizdarm oder einer empfindlichen Verdauung leidet, kann während der Ernährungsumstellung bedingt durch die vielen Ballaststoffe möglicherweise unter Blähungen und Durchfällen leiden.

Fazit

Fettarme Ernährung gepaart mit ausreichend Bewegung ist ein guter Ansatz für alle, die Gewicht verlieren wollen. Insofern kann die Pritkin-Diät eine gute Anregung sein, seinen Lebensstil zu überdenken, vermehrt Obst und Gemüse auf den Speiseplan zu setzen und Sport zu treiben. Eine so geringe Kalorienzufuhr mit so wenig Fett, wie Pritkin es vorsieht, ist jedoch zur dauerhaften Ernährung nicht geeignet. Diätwillige können sich an der Pritkin-Diät mit 1.000 Kalorien orientieren und sollten die Ernährung um täglich 200 Kalorien aufstocken – am besten in Form von Milchprodukten, Seefisch oder Zugabe von Öl.

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